Tatort Folge 095: Die Kugel im Leib
Erscheinungsjahr: 1979
Kommissar: Haferkamp
Ort: Tatort Essen
Kommissar Haferkamp (Hansjörg Felmy) geht in die 16. Runde: im Tatort „Die Kugel im Leib“ aus dem Jahr 1979 muss der Essener Ermittler den Mord an einem Steilwandfahrer aufklären:
Reiner Mettmann lebt gefährlich. Er verdient auf den Kirmesplätzen der Republik als Steilwandfahrer seinen Lebensunterhalt. Mit seiner Akrobatik auf dem rasend schnellen Motorrand begeistert er beinahe täglich die Besucher und riskiert dabei seine Gesundheit. In einem Kessel, der 8 Meter Durchmesser hat, dreht der Artist seine Runden.
Leider macht ihm eine Fehlinvestition nun finanziell schwer zu schaffen. Die moderne Steilwand, die er bauen ließ, ist statisch falsch berechnet und wird vom TÜV nicht abgenommen. Alle seine Ersparnisse flossen in das Projekt – jetzt steht der Artist mit leeren Händen dar. In seiner Verzweiflung fasst Reiner Mettmann einen fatalen Plan: er beschließt, im Tatort „Die Kugel im Leib“ einen Bankraub zu begehen, der ihm finanziell schnell wieder auf die Beine verhilft. Doch der Raub läuft anders ab, als geplant. Ein Polizist kommt ums Leben und Mettmann selbst wird angeschossen. Diese Kugel im Körper des Räubers ist das entscheidende Beweismittel im Fall, das Kommissar Haferkamp braucht, um den Täter zu überführen.
Mettmann verweigert jedoch eine Operation – und reist stattdessen nach Italien. Der ermittelnde Essener Fahnder Haferkamp heftet sich an die Fersen des Tatverdächtigen. Dort beginnt ein erbitterter Machtkampf der beiden Männer…
Der Fall „Die Kugel im Leib“ beginnt zwar zäh, entwickelt sich dann aber zu einem Psychokrieg zwischen den beiden Kontrahenten Haferkamp und Mettmann. Das sorgt für einige Spannungsmomente.
Der Focus der Story liegt übrigens dieses Mal allerdings nicht auf dem Tatort-Kommissar, sondern auf dem Schurken und seiner Crew vom Rummelplatz. Das Leben der Artisten wird realistisch dargestellt.
Am Ende des Tatorts bleibt Hauptkommissar Haferkamp erneut als ein Ermittler zurück, der den Fall nicht vollkommen zufrieden stellend lösen konnte – er blieb oft ein halber Verlierer. Der Schauspieler Hansjörg Felmy übte Kritik an den Haferkamp-Folgen, die so endeten, dass der Täter am Ende starb. Der Darsteller plädierte dafür, dass der Ermittler überlegen kühl und sachlich seine Fälle aufklärte, wie er es zu Beginn 1974 getan hatte.
Die Tatort-Folge 095 „Die Kugel im Leib“ wurde im Sommer 1978 in Essen, München, Jesolo, Venedig und Geiselgasteig gedreht. Am 14. Januar 1979 zeigte die ARD den Krimi zum ersten Mal.
Besetzung
Kommissar Haferkamp – Hansjörg Felmy
Reiner Mettmann – Hans-Georg Panczak
Ingrid Haferkamp – Karin Eickelbaum
Franz Mettmann – Christoph Eichhorn
Sylvia – Ilona Grübel
Kreutzer – Willy Semmelrogge
Frau Mettmann – Mady Rahl
Paco – Klaus Löwitsch
Stab
Drehbuch – Georg Feil
Kostüme – Ursula Sensburg
Kamera – Götz Neumann
Produktionsleiter – Richard Deutsch
Architekt – Jochen Schumacher
Regie – Wolfgang Staudte
Produzent – Werner Kließ
Bilder: WDR
11 Meinungen zum Tatort Folge 095: Die Kugel im Leib
Oh, wie schön! Freue mich besonders auf die Szenen, die in meiner Heimat gedreht sind!
Kuerzlich sah ich diesen Tartort im WDR zu ersten Mahl ueberhaupt, meiner Meinung nach einer der besten Sendungen mit Hansjoerg Felmy in der Hauptrolle.
mit freundlichen Gruesse Peter Achterberg
Amsterdam, Niederlaende
Bin Jahrgang ´65 und habe alle Haferkamp-Tatorte gesehen.Für mich persönlich ist Fortuna III
Favorit.Kann mich an alle Folgen gut erinnern.Bei manchen späteren Tatorten kenn ich nicht mal die Ermittler.
Drehort der Abraumhalde sowie der Sturz mit dem Motorrad wurden in Gelsenkirchen gedreht!
Bellendorfsweg Ecke Feldhauser Strasse.
Der Tatort Nummer 095 mit Hauptkommissar Haferkamp aus Essen. Er ermittelt im Schaustellerbereich, gesucht wird ein Polizistenmörder und Räuber. Der in Verdacht geratene Täter trägt eine Retour – Kugel seines Opfers im Leibe, verweigert deshalb die lebensnotwendige Operation, um, anhand der Kugel, nicht als meuchelnder Räuber identifiziert werden zu können. KHK verfolgt in bis nach Italien, wieder einmal auf eigene Kosten. An seiner Seite die Ex und immer gerne seine Flex. Letztlich entkommt der Täter durch Tod, auf der Flucht. Ende des Streifens. Hätte m.E. noch einen Teil II geben können. Aber tolle Aufnahmen aus dem sich langsam auflösenden Ruhrpott. Beim Italienaufenthalt viel einem besonders die Stern-Pils-Werbung der Essener Brauerei auf und auch der Alpha Romeo Spider erschien nicht in einem schlechten Licht. Aufgrund der Schauspieler sicherlich sehenswert.
Ich kann mich an eine Folge von „Kommissar Freytag“ erinnern, in der die Ermittler auch an eine im Körper steckende Kugel gelangen mussten, um einen Fall aufzuklären. Da dies in dieser Tatort-Folge komplett anders erzählt wird, ist es trotzdem eine tolle Geschichte, in der der von mir geschätzte Klaus Löwitsch der heimliche Hauptdarsteller ist. Der Sturz aus dem Fenster hinterlässt einen schalen Beigeschmack, doch auch im wahren Leben läuft ja nicht alles glatt. Schön, dass der Film wiederholt wurde.
Schwacher Tatort. Unlogische Handlungen und Dialoge,ziemlich wirr alles. Kommissar begibt sich zum Beispiel alleine (!) in den Wohnwagen mit einem Mordverdächtigen. Dieser Tatort hat eine goldene Zitrone verdient. Spielt auf dem gleichen unterirdischen Niveau wie der Tatort „Salü Palü“.
Ich schaue mir diese alten Tatorte schon aus nostalgischen Gesichtspunkten an. Ich mag die Atmosphäre, den Stil der 70er wie die Klamotten und die Autos. Desweiteren sieht man immer wieder bekannte Gesichter die auch viel Synchronarbeit leisteten (Hey Luke). Da wird die Handlung manchmal schon zur Nebensache.
Hier fand ich sie allerdings richtig gut. Und ich finde es schon erwähnenswert mit welcher Kühle und Sachlichkeit am Ende agiert wird. An diesen Stil kann mich aus der Zeit nicht erinnern.
Für jüngere Zuschauer sicherlich langweilig aber für Nostalgiker empfehlenswert.
3,5/5 aufgerundet (bin ein solcher Nostalgiker)
gäääähn …. das beste ist der vorspann und der abspann. im film kommt leider an keiner stelle spannung auf, auch wenn der beginn kurz hoffnung darauf macht. es plätschert nur vor sich hin, bis zum langweiligen schluß.
Ein fantastischer Haferkamp und ein grandioser Klaus Löwitsch als Paco. Eine Zeitreise in die 70er Jahre von Essen über München nach Jesolo und Venedig. Baggare Tutto = 5 Sterne
Das Beste an dieser Folge ist Ingrid Haferkamps Kalauer: «Ich belichte, du beschattest.» Ansonsten: ein eher schwaches Drehbuch mit einem zäh erzählten, vorhersehbaren Plot – von ein, zwei kleinen Spannungsmomenten bei den Darbietungen in der Steilwand abgesehen.
Insbesondere die Ermittlungsgeschichte in Italien wirkt gesucht und konstruiert. Eine der schlechtesten, wenn nicht die schlechteste Haferkamp-Folge.